Warum man sich öfter mit Einzelgänger*innen austauschen sollte
Versteht mich nicht falsch. Ich möchte mich nicht als „Unschuldslamm“ oder ähnliches darstellen.
Im Gegenteil. Vielleicht kann man mich sogar Mobberin nennen, denn auch ich bin früher auf Einzelgänger*innen, oder wie der Volksmund es zu sagen pflegt „Außenseiter“, losgegangen.
Warum?
Keine Ahnung!
Ich schätze weil es einfach war und Spaß gemacht hat. Dabei hab ich es oft gar nicht böse gemeint! Ich sah nur eine Schwachstelle in einer Person, etwas was diese Person von den Anderen unterschied und habe dann mit meinen Freundinnen darüber gelacht.
Machen wir uns nichts vor. Wir nannten sie „Opfer“.
Die Opfer denen man in der Unterstufe Papierkügelchen an den Kopf spuckte oder den Schulranzen versteckte, einfach nur damit diese Person verzweifelt nach ihm suchten, grenzt man in der Oberstufe absichtlich und gekonnt aus.
Doch warum sind diese „Opfer“ überhaupt Einzelgänger?
Weil sie etwas besonderes sind!
Leute, die nicht sind wie andere. Anders denken, andere Interessen haben und deshalb nicht in den „Standard“ passen, den heutzutage jeder von einem erwartet.
Und genau das bewundere ich heute an diesen Menschen.
Ich wünschte ich hätte mich mit diesen „Opfern“ viel früher positiv auseinander gesetzt. Denn diese Einzelgänger*innen sind die Personen, die unser Leben eigentlich richtig bereichern.
Warum ich dieses Thema jetzt aufgreife ist ganz einfach.
Ich habe selbst erfahren wie es ist eine Einzelgängerin zu sein. Und erfahre es teilweise immer noch.
Doch was mein Leben wirklich bereichert hat, ist mich mit diesen Einzelgänger*innen zu unterhalten.

Ich habe einen Jungen in meiner Parallelklasse, der genau so eine Einzelgänger ist:
Er kleidet sich anders, trägt Schmuck mit irgendwelchen historischen Hintergründen, trägt Hüte und allgemein alles was er an hat ist ziemlich düster. Ein Einzelgänger vom dem man denkt :
“ Dem möchte ich nachts nicht allein auf der Straße begegnen“.
Doch genau dieser Junge schreibt Poetry Slams und ist ein total witziger Typ mit dem man stundelang lachen kann.
Ein weiterer Einzelgänger, genauer gesagt Einzelgängerin, ist nun eine meiner bester Freundinnen.
Einserschülerin und gekleidet wie eine Businessfrau.
Als ich sie früher, in meiner alten Schule, auf den Fluren laufen sah, dachte ich mir immer:
“ Was für eine eingebildete Bi****“.
Jetzt sind wir seid zwei Jahren in einer Klasse, sitzen nebeneinander und sind beste Freunde.
Wie das passiert ist?
Wir sind offen aufeinander zu und haben uns viel unterhalten. Sie hat mein Leben bereichert wie nur wenige Menschen vor ihr. Durch sie habe ich gelernt Situationen auch aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und bin dadurch viel entspannter geworden.
Ist dir was aufgefallen?
Genau diese Schüler und Personen die einem immer erscheinen wie die größten Freaks und „Opfer“ sind oft diejenigen die dein Leben bereichern und dich neue Seiten an dir selbst entdecken lassen.
Also, geh auf Menschen zu und rede mit ihnen, auch wenn es nur ein Satz ist.
Denn, sind wir nicht alle ein klein wenig Einzelgänger?
Lots of Love and JOY,
Lina.