Geschichten aus dem Leben

2020… WTF

Letztes Jahr um diese Zeit war ich völlig verlorenen in meinem ersten Praxissemester, stand kurz vor meinem Skiurlaub mit meinem Freund… Exfreund… und war ziemlich verlorenen zwischen Neuanfängen und alten, schlechten Gewohnheiten. Aber irgendwie schon glücklich. Hätte mir jemand gesagt, wie dieses Jahr ab dem 01.01.2020 verlaufen wird, dann hätte ich alles dafür getan, dass es nicht so wird.

Ich habe Dinge getan, die ich bei anderen Menschen immer verurteilt habe und jetzt Frage ich mich, wie vielen Menschen es schon einmal so ging wie mir. Hin und her gerissen zwischen Entscheidungen, bei denen auf der einen Seite die Moral und auf der anderen Seite das Glück steht. Wobei zwischen beiden eine so große Lücke herrscht, wie zwischen Querdenkern und ihren Familienmitgliedern.

Ich habe Dinge ausprobiert, die mir geholfen haben über so manches im Leben klar zu werden, nur um dann wieder festzustellen, dass die Dinge nun mal einfach nicht so laufen wie ich sie mir vorstelle. Ich könnte jetzt sagen, ich bin stolz auf mich, weil man aus allem etwas lernt und es einem zu dem Menschen macht, der man jetzt ist. Aber mal ganz ehrlich: manchmal macht man einfach Dinge, auf die man weder stolz sein kann noch kluge Schlüsse ziehen. Manchmal macht man eben Dinge, die sind einfach nur scheiße.

Jetzt sind es nur noch drei Wochen bis Weihnachten und ich warte immer noch auf den Sommer.

Ich bin glücklich, aber suche die ganze Zeit nach dem Haken, der da noch irgendwo sein muss. Wenn ich rausschaue, sehe ich nur blau nur grün. Farben, die auch zum diesjährigen Gemütszustand passen könnten. Ich war dieses Jahr so viel in der Natur wie schon lange nicht mehr, trotzdem habe ich das Gefühl, dass es nicht genug war. Die Zeit läuft, aber ich habe das Gefühl jeder geht in eine andere Richtung. In circa vier Wochen begegnen wir uns dann doch alle an einem Punkt und fragen uns, was das eigentlich war. Laufen uns im Knistern des Schnees entgegen, nur um dann 1,5 Meter voreinander stehen zu bleiben und uns ein Lächeln zu schenken.

Ständig darüber nachdenkend was ich darf und was nicht, was gegen Regeln verstößt und was nicht, fühlt sich dieses Jahresende an wie der Jahresanfang: eine große Lücke zwischen Moral und Glück. Wobei Vernunft es in diesem Fall wohl eher trifft als Moral.

Vernunft. Was soll das schon sein? Für manche bedeutet es, das zu tun was hilft, um die Gesundheit anderer Menschen zu schützten. Für andere bedeutet es, genau dieses Verständnis von Gesundheit in Frage zu stellen und „vernünftig“, bzw. quer zu denken. Um zu erfahren, welche Definition von Vernunft wohl die Vernünftigere sein wird, müssen wir wohl noch eine Weile warten.

2020, to be continued…

Love, lina

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